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Radio Dispositiv

die Sendung im Programmfenster

Live zu hören auf ORANGE 94.0 in Wien, FRO in Linz, FREIRAD in Innsbruck, PROTON in Dornbirn, Radio B138 in Kirchdorf oder zu beliebigen Zeitpunkten hier auf diesem Web2.0site. Auch bekömmlich als PODCAST Feed:

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Leonhard Leeb ist Komponist, Dirigent, Publizist und Lehrer, vor allem aber Trompeter mit Leib und Seele. Zahllose Tonträger hat er über die Jahre bespielt, Konzertauftritte in aller Welt absolviert und sich dabei stets seine Neugier bewahrt. Er ein Suchender geblieben, dem seine Erfahrung als Ausgangspunkt beim Aufspüren neuer Ansätze dient. Dem entsprechend möchte er sich auch auf kein musikalisches Genre festlegen lassen.

Sein Wissen gibt er gerne weiter. Am Institut für Kulturelles Management (IKM) der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (MDW) unterrichtet er Kulturbetriebslehre – verkürzt gesagt die Kunst, mit Musik den Lebensunterhalt zu bestreiten.

Im Studiogespräch schildert er, wie alles kam, wie es wurde und wie es noch werden könnte.

Website Leonhard Leeb

Datenschutz hat in Österreich eine vergleichsweise lange Geschichte. Vor mehr als 45 Jahren trat im April 1979 das erste Datenschutzgesetz in Kraft, gleichzeitig nahm die Datenschutzkommission (DSK) ihre Arbeit auf. An deren Stelle trat Jänner 2014 die Datenschutzbehörde (DSB) unter der Leitung von Andrea Jelinek, die diese Position bis Oktober 2023 innehatte. In diesen Zeitraum fiel unter anderem das Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung der EU (DSGVO/GDPR) am 25. Mai 2018, die man ohne Übertreibung als Meilenstein des Datenschutzrechts bezeichnen kann.

Live im Studio resümiert Andrea Jelinek die während ihrer Amtszeit eingetretenen Entwicklungen und Geschehnisse.

Website Datenschutzbehörde (DSB)

Studiogespräch mit René Pfeiffer

Auch heuer finden wieder die beiden Schwesterkonferenzen in Sachen Sicherheit, DeepSec und DeepIntel im wiener Renaissance Hotel statt. Ab 19. November stehen im Rahmen der DeepSec zunächst zweitägige Workshops auf dem Programm, in denen das weite Feld Security nicht nur beleuchtet und untersucht, sondern auch praktisch bearbeitet wird. Daran anschließend werden am 21. und 22. November technische Entwicklungen und wissenschaftliche Erkenntnisse in Referaten präsentiert, analysiert und zur Diskussion gestellt. Besonderes Augenmerk liegt diesmal auf den Bereichen Meinungsmanipulation durch Social Media (Stichwort Propagandakrieg), Sprachmodelle der „Künstlichen Intelligenz“ sowie Entwicklung sicherer Software.

Am 19. November ist die DeepINTEL wiederum speziell dem Thema Security Intelligence gewidmet, einer relativ jungen Sparte auf dem zunehmend komplexen Feld der IT-Sicherheit. Hier geht es um Strategien zum vorbeugenden Schutz von Infrastrukturen. Da schwerwiegende sicherheitsrelevante Problematiken ebenso wie konkrete Vorfälle zur Sprache kommen, ist die Teilnahme auf unmittelbar damit befasste Personen beschränkt, die zudem Verschwiegenheitserklärungen zu unterzeichnen haben.

René Pfeiffer, IT-Sicherheitsexperte mit jahrzehntelanger Erfahrung, ist an der Organisation beider Konferenzen beteiligt. Im Studiogespräch gibt er einen Ausblick auf die Veranstaltungen und erläutert gesellschaftliche sowie politische Folgewirkungen, die mit der Digitalisierung untrennbar verbunden sind.

Website DeepSec
Website DeepINTEL

Bereits zum 28. Mal fand 14. bis 21. September 2024 das Komponistenforum Mittersill statt. Neun Künstler und Künstlerinnen aus den Bereichen Musik, Literatur, Medienkunst, Bildende Kunst und Performance waren eingeladen, das Thema der gemeinsamen Auseinandersetzung lautete diesmal #Sorge. Aufgegriffen wurde es in internen Arbeitskreisen öffentlichen Veranstaltungen. Wolfgang Seierl, Mitbegründer des Komponistenforums und selbst in mehreren Kunstsparten tätig, berichtet, was heuer zu erleben war.

Website Komponistenforum Mittersill
Website Wolfgang Seierl
Website Insel Retz

Um die Zither, oder besser gesagt: Zithern (denn es gibt deren mehrere) und ihre Entwicklung ranken sich zahlreiche Geschichten. Während die einen ihre Wurzeln in der griechischen Antike sehen, betrachten andere sie quasi als Gottesgeschenk, das nur in der Reinheit abgelegener Bergregionen entstehen konnte. Fakt ist, dass sie im beginnenden 19.Jahrhundert bevorzugt von Bettlern und Vagabunden gespielt wurde, nicht selten in eher übel beleumundeten Wirtshäusern. Im Bestreben, sie als Konzertinstrument zu etablieren wurden unterschiedliche Narrative entwickelt, teils auf einem Körnchen Wahrheit gegründet, teils frei aus der Luft gegriffen. Allein die unterschiedlichen Bauarten, Besaitungen und Stimmungen sorgten andauernd für heftige Streitigkeiten unter den Vertretern der verschiedenen Parteien, die mit Verbissenheit in mitunter wechselnden Koalitionen geführt wurden. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts mutierte die Zither tatsächlich zeitweise zu einem echten Volksinstrument, das in der Arbeiterschaft stark verbreitet war. Aber auch das war natürlich wieder nicht allen recht.

Katharina Pecher setzt sich mit der Zither keineswegs nur auf theoretischer Ebene auseinander, regelmäßig dirigiert sie das Ensemble der Wiener Zithervereins. Dadurch sind ihr auch die unter Zitherspielenden tradierten Erzählungen bestens vertraut. In ihrem bei Hollitzer erschienenen Buch ‚Der Salon des Proletariats‘ lässt sie diese oftmals einfließen, setzt sie in Kontext sowohl mit den durchaus unterschiedlichen muskhistorischen Narrativen als auch den vorhandenen Quellen. Dabei treten nicht nur zahlreiche Widersprüche und Kontraste zutage, sondern auch so manche Fehlstelle. Denn nicht zuletzt ist die Geschichte der Zither(n) auch eine Geschichte verdrängter Frauen.

Website Hollitzer Verlag Der Salon des Proletariats
Website Wiener Zitherfreunde

Mai 2024 startete Claudia Bosse die für zwei Jahre anberaumte Serie haunted landscape/s in der wiener Seestadt. Nun folgt ab 24. Oktober 2024 die Fortführung HAUNTED LANDSCAPES or the breathing out of earth als Koproduktion mit dem Tanzquartier Wien. Fünf Performer*innen besetzen die Bühne des TQW als begehbares Einvironment, spüren mit Körpern, Klängen, Bewegungen und Bildern den Verwundungen des Planeten nach. Untersucht werden Transformationen und Verwerfungen als Spuren menschlicher und nicht-menschlicher Einwirkung, sowie deren Einbettung in Mythen.

Im Studio zu Gast sind die Choreographin Claudia Bosse, die Tänzerin Lena Schattenberg und der Sound-Artist Günther Auer.

Baco Parcours – Walter Baco im Studiogespräch

Montag, 7. Oktober 2024 10:00

Walter Baco schreibt, komponiert, spielt frei improvisiert oder nach Noten, veranstaltet Events verschiedenster Arten und Genres. Kurz gesagt ein bunter Hund, der sich mittels andauernder Grenzüberschreitungen stilistischen wie formalen Zuordnungen erfolgreich zu entziehen weiß. Sein jüngstes Album ‚Piano Parcours‘ hat es kürzlich auf die Shortlist des Österreichischen Jazzpreises geschafft. Über den Sommer entstand ein satirischer Krimi, ein Treatment für einen Film ist eben in Arbeit.

Live im Studiogespräch verrät er, wie es ihm gelingt, rastloses Schaffen mit meditativer Entspannung zu vereinen.

Website Walter Baco
Website Artistcamp Walter Baco
Website Österreichischer Jazzpreis

Wer Werkzeug sucht, wird im Happylab fündig: vom Laser Cutter bis zum 3D-Drucker, von der Fräse bis zum Schweißgerät, vom Plasmaschneider bis zur Nähmaschine ist alles da, was die Bearbeitung so ziemlich aller erdenklichen Werkstoffe erlaubt. Kurz gesagt ein Paradies für Menschen, die Ideen haben und sie umsetzen wollen. Niedrigschwelliger Zugang zu High-End Technologie ist eines der selbst gesetzten Ziele, kreativer Austausch zwischen Handwerk, Kunst und Wissenschaft ein weiteres. Dazu kommt die Förderung von Projekten und Kooperationen vielerlei Art. In diesem Zusammenhang finden laufend Workshops und Veranstaltungen zur Vernetzung statt, durchaus auch international.

Roland Stelzer und Karim Jafarmadar berichten, was im Happylab derzeit vor sich geht.

Website Happylab
Website INNOC

Loose Ends – Studio Dan & MuTh: You Better Listen!

Montag, 16. September 2024 10:00

Dominik Fuss und Manuel Mayr im Studiogespräch

Beim vorläufig letzten Konzert der Reihe Studio Dan & MuTh: YOU BETTER LISTEN! geht es um Musik, die abseits üblicher Wege entstanden ist. Eine Rolle spielt der Regelbruch, beispielwseise begangen durch die Verbindung nicht zusammengehöriger Elemente. Durch Irritation entstandene Spannungen führen zu Entdeckungen, münden in Erkenntnisse und versprechen neue Fragen aufzuwerfen.

Auf dem Programm stehen ‚Kontakt‘ von Sonja Mutić aus dem Jahr 2021, sowie die Uraufführung ‚Neues Werk‘ von Oliver Johnson aka Dorian Concept. Trompeter Dominik Fuss und Bassist Manuel Mayr von Studio Dan geben live im Studio einen Ausblick, was Donnerstag 26. September 2024 ab 19:30 im MuTh zu erwarten steht.

Website MuTh Loose Ends
Website Studo Dan
Website MuTh

Website Dominik Fuss
Website Manuel Mayr
Website Sonja Mutić

Thomas Cornelius Desi und Peter Koger lieben es vielschichtig. In den ersten beiden Teilen ihrer Kollapsologie (Kunstschnee 2022 und Feuers Wende 2023) wurden zwar unterschiedliche Erlebnishorizonte und Eingriffsmöglichkeiten vor Ort und im virtuellen Raum geboten, sowohl verbunden als auch getrennt durch Gleichzeitigkeiten, dennoch nahmen alle am selben Geschehen teil. Diesmal scheinen die Welten der Wahrnehmungen stärker auseinander zu driften, das suggeriert jedenfalls die geteilte Benennung: zwei Opern in einer.

Das Atmen der Ozeane ist im Reaktor in der Wiener Geblergasse zu erleben, wo Thomas Cornelius Desi sein Publikum metaphorisch unter Wasser entführt, um sich dem Element Luft zu widmen. Peter Kogers Atlantis hingegen findet als opera@home im Internet statt und versteht sich als symbiotisches Gegenstück zur gleichzeitig stattfindenden Live-Oper im Reaktor. Zur Interaktion ist man da wie dort aufgerufen, die aktive Mitwirkung der Besucher•innen ist ein maßgeblicher Teil der Komposition.

Aufführungen am 20., 21. und 22. September im Rahmen der Musiktheatertage Wien. Im Studiogespräch erklären Peter Koger und Thomas Cornelius Desi, was zu erwarten steht.

Website Musiktheatertage Wien

Website MTTW Kollapsologie III – Das Atmen der Ozeane
Website MTTW Kollapsologie III – Atlantis

Website MTTW Kollapsologie I – Kunstschnee
Website MTTW Kollapsologie II – Feuers Wende

Fünf Ärzte und zwei Leidenschaften: die Liebe zum Jazz und der Wunsch, Menschen in Not zu helfen führte sie zusammen. Was lag näher, als beides miteinander zu vebinden, so wurde Jazzmed 4 Life ins Leben gerufen. Seit bald 25 Jahren werden konsequenterweise ausschließlich Benefizkonzerte zugunsten gemeinnütziger Organisationen und Projekte, wie Ärzte ohne Grenzen, der Kinderkrebshilfe oder dem neunerhaus gespielt. Meist sind illustre Gäste mit von der Partie, so hat beispielsweise Otto Lechner seine tätige Mithilfe für drei Auftritte im kommenden Herbst zugesagt.

Thomas Pfleger, Mitbegründer von Jazzmed 4 Life, schildert live im Studio, wie es wurde, ist und sein wird.

Website JAZZMED 4 Life

Riders Collective formierte sich als Initiative von Fahrradbot*innen. Mit Unterstützung des ÖGB gelang es, ein Netzwerk zu knüpfen, das Beratung, Serviceleistungen und Unterstützungen vielerlei Art bietet. Schließlich möchte man die prekären Lebensverhältnisse der Rider nicht nur sichtbar machen, sondern diese auch nach Möglichkeit verbessern.

Eine wichtige Rolle spielt dabei, die Rider und ihre Kundschaft in einen Austausch zu bringen, der sich nicht bloß auf den Besuch der Websites von Liefer-Plattformen und flüchtige Begegnungen bei der Warenübergabe beschränkt. Mit diesem Anspruch begibt sich Riders Collective auf WienWoche und gestaltet Samstag 14. bis Freitag 20.09.2024 zahlreiche Workshops, Performances und andere Events, die das Publikum einbeziehen und die Lebensumstände der Rider begreifbar machen wollen. Letzteres durchaus auch im Wortsinn.

Fabio Hofer und Robert Walasinski geben Einblicke in den Alltag der Rider und Ausblicke auf die geplanten Ereignisse.

Website WienWoche We wish you a safe ride
Website ÖGB Riders Collective
Website Riders Collective
Instagram Riders Collective
Facebook Riders Collective
Instagram state of matter

Philosophie mit künstlerischen Mitteln nicht nur zu verbinden, sondern affektiv zu betreiben, hat eine lange, bis in die Antike zurückreichende Geschichte. In dieser Tradition sehen sich auch Susanne Valerie Granzer und Arno Böhler, wenn sie sinnliches Denken auf offener Bühne praktizieren. Ihr Anspruch, Herz und Hirn in einen Ausgleich zu bringen, sie Hand in Hand arbeiten zu lassen, ist nicht neu. Er findet sich letztlich in fast allen Kulturen. Zwar wurde er über die Zeiten oftmals aus dem Blick verloren, doch stets aufs Neue wiederentdeckt.

Was das in unserem Hier und Jetzt bedeutet, erörtern Susanne Granzer und Arno Böhler live im Studiogespräch.

Website Susanne Granzer
Website Arno Böhler
Website Researchgate The Heart Project

Ab kommendem September setzt Irene Suchy ihre erfolgreiche Konzertreihe ‚CLOSE UP: Musik nah und neu‘ im Wiener MuTh fort. Die Veranstaltungen sind unterschiedlichen Themen gewidmet und tragen Titel wie ‚Klima.Krise.Klingt‘, ‚1000 und eine Wahrheit‘, ‚Singende Zahnbürsten‘, klingende Zippverschlüsse‘ oder schlicht ‚Humorforschung‘. Wie schon im vergangenen Jahr wird auch diesmal sowohl abends als auch vormittags gespielt, schließlich möchte man insbesondere junge Menschen erreichen.

Zwei der Konzerte werden vom Ensemble Zykan+ bestritten, dessen musikalischer Leiter Michael Mautner gemeinsam mit Irene Suchy live im Studio einen Ausblick gibt, was in der kommenden Saison zu erleben sein wird.

Website REIHE Zykan+
Website MuTh Close Up 24/25
Website Das MuTh
Website Reihe Zykan+ Woher, schwarzer Tross… Karmella Tsepkolenko / Serhij Zhadan
Website Mäzenatentum
Website Irene Suchy
Website Michael Mautner

Markus Kupferblum ist, wenn schon nicht überall, so doch vielerorts daheim. Seine Ausbildungen und Inspirationen als Schauspieler und Regisseur holte er sich dem­ent­spre­chend in der halben Welt, beschäftigte sich intensiv mit zahlreichen Theaterformen aus verschiedenen Kulturräumen und Epochen, teils mit, teils ohne Masken, gesprochen, gesungen oder stumm. All diese Ansätze und Ideen fließen in seinen Inszenierungen zusammen, sind aber auch Grundlage seiner Lehrtätigkeiten an zahlreichen Universitäten in (fast) ganz Europa und den USA.

Den unverrückbaren Mittelpunkt seines Theaters bildet die Sinnlichkeit. Was er damit meint, hat er in einem Leitfaden für die Kunst des Schauspiels dargelegt, der im Verlag Der Apfel erschienen ist. Am Beispiel des Auftrittsmonologes der Helena in Shakespeares Sommernachtstraum demonstriert er darin, wie man sich einer Figur nähert, sie analysiert, zu verstehen lernt und mit Leben füllt. Eine in vielerlei Hinsicht gewinnbringende Lektüre, bei weitem nicht nur für Theaterschaffende.

Website Markus Kupferblum
Website Verlag Der Apfel Die Schönheit der Helena
Sendung mit Markus Kupferblum vom 16. Oktober 2023 Eine österreichische Geschichte

Dieses Jahr wählte man in Schwechat ausnahmsweise einen von Nestroys Klassikern. Das Mädel aus der Vorstadt zählte schon zu Lebzeiten zu seinen größten Erfolgen und findet sich bis heute auf den Spielplänen. Durchaus zu Recht, denn erstens erscheint sein legendärer Wortwitz hier in voller Pracht und Herrlichkeit, zweitens hat der Text in vieler Hinsicht seine Aktualität bewahrt. Leider möchte man sagen, geht es doch um Ausgrenzung, Vorverurteilung und skrupellosen Betrug. Wie stets bei Nestroy sind es die Schattenseiten und Schwachstellen gesellschaftlichen Treibens, die der Autor aufs Korn nimmt. Wenn sich auch manche Erscheinungsform geändert hat, die dahinterstehenden Mechanismen und Strukturen sind längst nicht überwunden.

Im Studio sind Intendant und Regisseur Christian Graf sowie Masengu Kanyinda, Grazia Patricia und Clemens Matzka vom Ensemble zu Gast.

Hauptberuflich ist Simon Konttas Seelsorger, nebenberuflich auch. Machte er schon als Pädagoge intensive Erfahrungen in Sachen menschlicher Psyche, so gewannen diese mit dem Wechsel in die Gefangenenseelsorge enorm an Tiefe, wie auch Breite. Dem entsprechend dürfte ihm über die Jahre nur recht wenig Menschliches fremd geblieben sein. Dass er als Autor weiß, wovon er schreibt, ist seinen Texten anzumerken. Mit scharfem Blick und zugleich fast zärtlicher Behutsamkeit widmet er sich den kleinen, wie auch den großen Tragödien des Lebens. Sei es, dass sie sich im Rahmen der Alltäglichkeit ereignen oder diesen sprengen. Denn auch extreme Situationen wurzeln oftmals in der scheinbaren Normalität des Altgewohnten.

Zuletzt hat er vier Kurzgeschichten vorgelegt, die in der Edition Kärnöl des Verlages Hans D. Smoliner als Buch mit beigelegter Audio CD erschienen sind. Fernab jeglicher Betroffenheitsprosa und ohne seine Hauptfiguren je zu verraten, schildert er ihr Scheitern mit einem Witz, der aus Verstehen und Verständnis wächst. Doch Gnade wird ihnen schlussendlich trotzdem nicht zuteil.

Website Grazer Autorinnen Autorenversammlung Simon Konttas
Website Literaturhaus Wien Simon Konttas
Website Verlag Hans D. Smoliner Simon Konttas
Website Verlag Sisyphus Simon Konttas

Die Agentur für Unabkömmlichkeitsbegründungen stellt sich dem Widerspruch

Seit fast drei Jahren arbeitet die Agentur für Unabkömmlichkeitsbegründungen daran, das Archiv des Kunstkollektivs Fritzpunkt nach allen Regeln der Kunst verschwinden zu lassen. September 2023 war die Lücke endlich komplett. Seither ist das Archiv in 271 Einzelteilen fragmentiert über Europa verstreut und kann somit als physisch aufgelöst gelten. Wenn auch nicht restlos.

Das non minus ultra ist damit längst nicht erreicht, liegt womöglich ferner denn je. Denn die Inhalte existieren unbeeindruckt weiter, sind sie doch längst in andere Archive eingesickert und in den Erinnerungen zahlreicher Betrachter*innen festgehalten. Von Meta-Spuren in Mailings, Plakaten oder Berichten ganz zu schweigen. Auch Radiosendungen wie diese wirken unbestreitbar kontraproduktiv. Zu allem Überfluss erwarten Fördergeber, die Verwendung ihrer Mittel dokumentiert zu sehen. Könnte dieser Zuwachs an Archivalien womöglich dazu führen, dass die Quantität des ursprünglichen Archivs am Ende übertroffen wird? So es denn ein Ende geben sollte.

Zwei namenlose Mitarbeiter der Agentur für Unabkömmlichkeitsbegründungen berichten vom Leben in paradoxen Teufelskreisen.

Website Agentur für Unabkömmlichkeitsbegründungen
Website Aufhebekunst
Website Fritzpunkt
Website Marianne Fritz Projekt

Seit fast genau drei Jahren verfolgt die Europäische Zentralbank das Ziel, ein digitales Zahlungsmittel schaffen. Schnell soll es sein, selbstverständlich bequem, sowohl technisch als auch gesetzlich abgesichert und das Bargeld keinesfalls ersetzen, sondern ihm zur Seite stehen.

Nicht überall stößt dieses Vorhaben auf ungeteilte Begeisterung. Welche Vorteile wird der digitale Euro bieten, die nicht bereits durch vorhandene Services abgedeckt sind? Will man in Konkurrenz mit den Geschäftsbanken treten, und falls ja, wie verträgt sich das mit den Aufgaben einer Zentralbank? Wird damit nicht, allen Beteuerungen zum Trotz, ein Schritt in Richtung eines lückenlos überwachten Geldverkehrs gesetzt?

Misstrauen in das klassische Bankensystems war wohl das wesentlichste Motiv, als vor 15 Jahren die ersten Bitcoins geschürft wurden. Unzählige weitere Kryptowährungen sollten folgen. Manche davon kurzlebig, andere konnten sich etablieren, laufend drängen neue nach. Worin soll der digitale Euro ihnen gleichen, worin sich unterscheiden? Kann er den volatilen Kryptowährungen gegenüber durch Stabilität überzeugen?

Beat Weber, Experte der Österreichischen Nationalbank für Krypto-Assets und digitales Geld, gibt live im Studio Aus- und Einblicke.

Website Österreichische Nationalbank Digitaler Euro
Website Europäische Zentralbank Digitaler Euro
Website Bezahl-App der Schweiz Twint

Krieg und Gewalt sind untrennbar miteinander verbunden. Eine besonders grausame und abscheuliche Form stellt die sexualisierte Gewalt dar. Sei es gegen gefangene Kämpferinnen und Kämpfer gerichtet, oder gegen Zivilpersonen. Letzteres dürfte der häufigere Fall sein. Der Bogen reicht vom persönlichen Vergehen einzelner Soldaten bis zum strategischen Einsatz als Teil der Kampfhandlungen. Haben die zahlreichen Versuche, sie mittels Kriegsrecht und Konventionen einzudämmen, gar keine Wirkung gezeigt? Oder gibt es doch Hoffnung, ihr eines Tages einen Riegel vorzuschieben? Und vor allem – wie lässt sich den Opfern helfen?

In Fortsetzung der Sendung vom 8. Aptil 2024 diskutieren live im Studio die Psychologin und Entwicklungssoziologin Brigitte Holzner, der Referent des Österreichischen Bundesheeres für einsatzrelevante Human Security, Major Matthias Hirsch, sowie die Philosophin Margarete Maurer.

Teil 1 nachzuhören unter https://cba.media/658531

Grenzen spielen für den Komponisten und Pianisten Oskar Aichinger durchaus ein Rolle. Zunächst wären da die Grenzen des höflichen Umgangs, an deren Einhaltung ihm stets gelegen ist. Für jene des guten Geschmacks mag Ähnliches gelten. Ganz anders verhält es sich mit den Grenzen musikalischer Genres. Denen fühlt er sich absolut nicht verpflichtet, sondern lässt sie oft und gerne hinter sich. Allerdings stets mit Bedacht, fast möchte man sagen Zärtlichkeit. Stürmisches Aufbegehren, Krawall oder gar gewaltvolle Zertrümmerung sind nicht sein Metier. Den Beziehungsvollen hat ihn Irene Suchy einst in einem Zeit-Ton Portrait zu Recht genannt.

Auch literarisch hat er sein Wirkungsfeld behutsam Schritt für Schritt erweitert. Nachdem er seine Reiselust im ersten Buch geographisch noch in Wiener Grenzen hielt, wagte er im Folgeband schon fast, die Stadt zu verlassen. Nun hat er im dritten Teil beherzt den Zug bestiegen und sich ans Fenster gesetzt. Für ihn vor allem auch eine Gelegenheit, von der Umgebung inspiriert seinen Gedanken grenzüberschreitend freies Spiel zu lassen.

Website Oskar Aichinger
Website Picus Verlag Oskar Aichinger

Als Ensemble ist beamen jung, doch in Summe kommen Jahrzehnte an Theatererfahrung im wahrsten Sinn zusammen. Seit rund drei Jahren experimentiert die Gruppe um Michaela Hurdes-Galli mit Arbeits- und Produktionsmethoden abseits der gewohnten Pfade. Mühsame Einreichungen um Fördergelder und Sponsorensuche spart man sich, lieber investiert man Zeit und Kraft in die eigentliche Theaterarbeit und nimmt dafür in Kauf, ohne Budget zu produzieren. Beim Schreiben, wie auch beim Inszenieren wechselt man sich ab. Proben finden über längere Zeiträume verteilt statt, je nach Verfügbarkeit der einzelnen Mitwirkenden. Beim Schreiben und Inszenieren der Stücke wechselt man sich ab.

Zuletzt waren im März und April 2024 zwei Produktionen im Theater Arche zu sehen: nix/GELD und TETRALOGIE. Live im Studio sprechen Michaela Hurdes-Galli, Pippa Galli, Almut Mölk und Lonesome Andi Haller über ihre Erfahrungen im und mit dem Kollektiv.

Instagram beamen.ensemble
Website Theater Arche TETRALOGIE
Website Theater Arche Nix/Geld

Website Michaela Hurdes-Galli
Website Pippa Galli
Website Almut Maria Mölk
Website xterkyu | Lonesome Andi Haller

François Villon, akademisch gebildeter Vagabund mit Hang zur Verkommenheit, gilt als bedeutendster Poet des französischen Spätmittelters. Er wusste, wovon er dichtete: nach einem Raufhandel mit tödlicher Folge verlor er seine bürgerliche Existenz. Ein legendenumwobenes Leben zwischen Halb- und Unterwelt führte ihn mehrmals in Kerkerhaft. Er wurde gefoltert, zum Tode verurteilt, schließlich für vogelfrei erklärt und verschwand spurlos 1463, im Alter von knapp 30 Jahren. Doch seine Lieder und Balladen blieben.

Rund ein halbes Jahrtausend später übersetzte H.C. Artmann 1964 Villons, teils im pariser Gaunerjargon der Zeit verfassten Texte genregerecht in ein Wienerisch, wie es damals unter Strizzis gepflogen wurde.

Ziemlich genau ein halbes Jahrhundert darauf nahmen sich Erwin Leder und Heinz Jiras nun Artmanns Nachdichtungen vor und gestalteten ein Liedprogramm in neuer Vertonung, das auch als Hörbuch erschien. Live im Studio schildern sie, wie es dazu kam und welche Erfahrungen sie dabei gemacht haben. Auch die eine oder andere Kostprobe wird zu erwarten sein.

Website Erwin Leder
Website Erwin Leder H. C. Artmann: VILLON BALADN in Wiener Mundart

Marlene Engelhorn ist reich, überreich, wie sie es gerne ausdrückt. Ihr Vermögen stammt aus einer Erbschaft und wurde ihr somit ohne eigenes Zutun in die Wiege gelegt. Nicht zuletzt deshalb fühlt sie sich zu einem besonders verantwortungsvollen Umgang damit verpflichtet. So beschloss sie, eine namhafte Summe ins Gemeinwohl zu investieren und der Gesellschaft auf diesem Weg zurückzugeben. Zu diesem Zweck rief sie den Guten Rat ins Leben: 50 Menschen, die in einem mehrstufigen Verfahren ausgewählt wurden, beraten soeben, wie die gestifteten 25 Millionen am besten zu verwenden wären.

Doch dieses Unterfangen ruft nicht nur Beifall und Bewunderung hervor. Manche sehen ihr Weltbild fundamental in Frage gestellt und üben entsprechend harsche Kritik.

Website Guter Rat
Website taxmenow.eu
Website Tax Justice Network
Europäische Bürger*inneninitiative Tax The Rich

Bereits zum 11. Mal finden von 22. bis 26. Mai die Nächte der Philosophie statt. Philosophiert wird auch heuer wieder an Veranstaltungsorten in Wien und Innsbruck, vereinzelt unter freiem Himmel, meist aber vor Wind und Wetter geschützt. Schon zuvor ist am 14. Mai im Das Dorf in Wien ein philosophisches Speed Dating zu erleben, bei dem viele Vortragende der heurigen Nächte ihre Themen präsentieren und sich den Fragen des Publikums stellen. Doch auch bei allen folgenden Veranstaltungen spielt der direkte Diskurs eine wichtige Rolle.

Vielerlei Themen werden auf unterschiedlichste Weise behandelt und im Licht unserer Gegenwart neu hinterfragt. So wird beispielsweise Anna Gius über die Schwierigkeit, zu lieben und das Romantikdiktat sprechen, Leo Hemetsberger über Identität und Humanität. Gemeinsam geben sie einen Ausblick auf das geplante Geschehen.

Programm Nächte der Philosophie 2024
Website Leo Hemetsberger
Website Gesellschaft für angewandte Philosophie
Facebook Nächte der Philosophie

Maria Stern ist Singer-Songwriterin, Autorin, Lehrerin, war Vorsitzende einer Parlamentspartei und einiges mehr. Doch auf welchem Gebiet auch immer sie sich gerade umtrieb, stets ging es ihr darum, für Veränderung zu sorgen. Sie nicht nur zu besingen, beschreiben und bereden, sondern herbeizuführen. Was ihr erstaunlich oft gelang. Nun hat sie mit ‚Bastard‘ ein Hörbuch vorgelegt, das mit schonungslosem Witz die lange Geschichte der Alleinerzieherinnen und ihrer „Bastarde“ seit prähistorischen Zeiten bis in die Gegenwart erzählt. Frei zugänglich zu hören bei Spotify und Apple Podcasts.

Und dann wäre da auch noch der am 14. Mai 2024 bevorstehende Thanks Day, damit einhergehend ein Summit und eine Gala, die es vorzubereiten gilt. Langeweile ist in Maria Sterns Lebensentwurf nicht vorgesehen.

Website Maria Stern
Website Thanks Day
Hörbuch Bastard bei Spotify
Hörbuch Bastard bei Apple Podcasts

Im Anfang war ein Buch: Kae Tempests ‚On Connection‘ behandelt die magische Transformation des Raumes durch die Verbindung von Künstler*in und Publikum. Daran anknüpfend programmierte Studio Dan ein Konzert, das Dienstag 7. Mai 2024 in der Reihe YOU BETTER LISTEN! im Wiener MuTH zu erleben sein wird. Zwei Musikstücke jüngeren Datums gelangen zur Aufführung, As We May Feel von George Lewis und TRÄNENBLIND von Wolfgang Mitterer, der selbst an Klavier und Keys zu hören sein wird.

Im Studiogespräch erörtern die Cellistin Maiken Beer, der Flötist Thomas Frey und der Komponist Wolfgang Mitterer, was es mit dem magischen Kreis zwischen Musizierenden und Rezipierenden auf sich hat.

Bereits zum dritten Mal laden Marlen Schachinger und ihre kollegiale Schar mit dem »Institut für Narrative Kunst NÖ« zum Sternlesen. Der Auftaktveranstaltung am 18. April in Lhotzkys Literaturbuffet in Wien folgen Lesungen im ganzen Land. Autorinnen und Autoren widmen sich dabei nicht nur eigenen Werken, auch Texte anderer Teilnehmer und Teilnehmerinnen werden vorgetragen. Zum Finale trifft man einander auch heuer wieder am Welttag des Buches, am 23. April, diesmal im Medienkulturhaus Wels. Marlen Schachinger gibt im Studiogespräch neben Aus- und Einblicken auch einige Kostproben zum Besten.

Website INKNOE Programm Sternlesen 2024
Website Institut für Narrative Kunst NOE
Website Marlen Schachinger
Website Edition Arthof

Krieg an sich ist stets ein Gräuel, zu seinen Opfern zählen so gut wie immer auch Zivilpersonen. Nicht selten stellt Gewalt gegen Kinder und Frauen einen Teil der militärischen Strategie dar, insbesondere sexuelle Gewalt wird häufig systematisch eingesetzt. Doch wie kommt es, dass sexuelle Gewalt (nicht nur) in Kriegszeiten trotz aller Reglements und Konventionen scheinbar nicht auszurotten ist, ja oftmals als legitimes Kampfmittel betrachtet wird? Und worum handelt es sich dabei eigentlich genau, treten sexuelle und sexualisierte Gewalt in unterschiedlichen Formen auf? Gibt es Hoffnung, sie je zu überwinden?

Darüber und über vieles mehr machen sich die Gewaltschutzexpertin Rosa Logar, die Psychologin und Entwicklungssoziologin Brigitte Holzner, der Referent des Österreichischen Bundesheeres für einsatzrelevante Human Security, Major Matthias Hirsch, sowie die Philosophin Margarete Maurer im Studiogespräch Gedanken.

Teil 2 nachzuhören unter https://cba.media/666474

Um kritische Infrastruktur zu schützen, legte die EU 2016 verbindliche Grundlagen für Sicherheitsstrategien fest. In der sogenannten NIS-Richtlinie definierte man vorbeugende Maßnahmen auf einem Mindestniveau, das bei der Umsetzung in den einzelnen Mitgliedsstaaten nicht unterschritten werden sollte. Im Mittelpunkt steht die Ausfallssicherheit von Netz -und Informationssystemen, einschließlich ihrer Widerstandsfähigkeit im Fall von Pannen, Attacken und sonstigen Störungen jeglicher Art. Ein denkbar weites Feld, denn letztlich sind alle Lebensbereiche, private wie öffentliche, in irgendeiner Form betroffen. Nun steht mit NIS-2 eine Neufassung der Richtlinie vor der Tür, oder eigentlich bereits im Vorzimmer: seit Jänner 2023 ist sie in Kraft, bis Oktober 2024 will Österreich sie umgesetzt haben. Ein ambitioniertes Ziel. Um es zu erreichen, bleibt noch allerhand zu tun.

Otmar Lendl vom Computer Emergency Response Team cert.at erklärt, worin die neue Richtlinie sich von der alten unterscheidet, wo er ihre Stärken sieht, wo ihre Schwächen, und wie es dieser Tage um die Sicherheit ganz allgemein bestellt ist.

Blog Otmar Lendl
Blogpost Otmar Lendl An update on the state of the NIS2 draft
Website Computer Emergency Response Team cert.at
Website EUR-Lex Konsolidierter Text: Richtlinie (EU) 2016/1148
Website EUR-Lex Konsolidierter Text: Richtlinie (EU) 2022/2555
Website nis.gv.at

In seinem jüngst bei Drava erschienen Buch versammelt Sama Maani Essays, Interviews und literarische Betrachtungen. Einerseits beschäftigt er sich darin mit den Freiheitskämpfen im Iran und ihrer lange Geschichte seit rund 120 Jahren. Andrerseits treiben ihn auch scheinbar ganz anders geartete Fragen, etwa jene nach der Verbindung zwischen Literatur und Psychoanalyse. Wie die drei titelgebenden Themenstränge nun zusammenhängen, und weshalb Autorschaft nicht zwingend erschöpfende Kenntnis des eigenen Werks bedeutet, ist im Lauf des Studiogespräches zu erfahren.

Website Drava Verlag – Sama Maani
Website Drava Verlag – Warum uns der Iran nicht wurscht sein sollte – und Sigmund Freud und Robert Musil auch nicht

Seit 2010 ist Socius Österreich im Dienst des Gemeinwohls aktiv. Und das auf mehreren Ebenen: Einerseits hat man sich auf die fachgerechte Trennung, Wiederaufbereitung und gegebenenfalls Entsorgung elektronischer Bauteile spezialisiert und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der Umwelt. Unabhängig von ihrem Alter werden sowohl ganze Geräte als auch einzelne Komponenten gesammelt. Selbst Problemstoffe, wie etwa leere Tonerpatronen, werden gern genommen. Andrerseits bemüht man sich, alten Bauteilen nach Möglichkeit ein zweites Leben zu schenken, indem sie repariert und neu zusammengesetzt werden. Davon profitieren wiederum finanziell benachteiligte Menschen, denen sie anschließend zu Verfügung gestellt werden. Live im Studio erläutert Dietmar Klement, wie dieses Wunderwerk, bei dem alle gewinnen, gelingt.

Website Socius
Website Gutes tun

Bereits zum 13. Mal findet von 14. bis 16. März 2024 das Symposion Dürnstein statt. Im Mittelpunkt werden diesmal Fragen zur Zukunft der Ernährung stehen. Obwohl heute mehr Nahrungsmittel produziert werden als je zuvor, leidet etwa ein Drittel der Weltbevölkerung unter Hunger und Mangelernährung. Doch auch die Ernährungssicherheit aller übrigen Menschen scheint durch Umweltschäden, Klimawandel und zahlreiche weitere Faktoren mittelfristig bedroht. Dem entsprechend wächst ein kritisches Bewusstsein, das weit mehr als nur Versorgung und Verteilung umfasst. So wollen beispielsweise immer mehr Menschen über die Beschaffenheit der Lebensmittel, die sie täglich zu sich nehmen, immer genauer Bescheid wissen.

Drei Tage lang widmen sich im Stift Dürnstein Expertinnen und Experten aus den verschiedensten Bereichen der vielschichtigen und komplexen Thematik. Ursula Baatz, Kuratorin des Smyposions und Lisa Kernegger, Leiterin von Foodwatch Österreich, geben im Studiogespräch einen ersten Vorgeschmack auf die Veranstaltung.

Website Symposion Dürnstein
Website Foodwatch Österreich
Website Ursula Baatz

Der Name war inspiriert von einem Monumentalstummfilm, der 1922 mit ungeheurem Aufwand am Wiener Laaer Berg gedreht wurde – Sodom und Gomorrha. Während die Welt und mit ihr die junge Republik Österreich von existenziellen Krisen nur so gebeutelt wurde, entstand die bis heute größte und teuerste Filmproduktion des Landes mit tausenden Mitwirkenden.

Diese Dimensionen erreichte Sodom Vienna zwar nicht, dennoch kann sich der Output durchaus sehen lassen: Beginnend mit Aktionen im Wiener Wahlkampf August 2020 wurde fast drei Jahre lang das queere Leben der Stadt in Performances und Events verschiedenster Art thematisiert. Insbesondere die durchaus hoffnungsvolle Aufbruchsperiode der 1920er Jahre wurde erforscht und in Bezug zur Gegenwart gestellt. Damals wie heute war es ein buntes Treiben, dem hier in Revuen, Zirkusvorstellungen, Paraden, Demonstrationen und vielem mehr Raum gegeben war. Und waren diesmal auch nicht tausende Mitwirkende beteiligt, so doch immerhin Dutzende. Eigentlich fand der (vorläufige) Schlusspunkt erst 2023 statt, mit der Präsentation des gleichnamigen Buches, in dem nicht nur jede einzelne Veranstaltung farbenprächtig dokumentiert, sondern auch eine Menge über Wiens queere Geschichte zu erfahren ist.

Initiator war Gin Müller, der als Regisseur, Dramaturg und Performer agierte. Ihm zur Seite stand Birgit Peter, Spezialistin für Zirkusgeschichte, verdrängte Theatergeschichte und Antisemitismus. Gemeinsam lassen sie die drei Jahre Sodom Vienna im Studiogespräch Revue passieren.

Website Edition Atelier Sodom Vienna – Queer durchs rote Wien
Instagram Sodom Vienna
Facebook Sodom Vienna
Website Gin Müller

Obgleich wir uns wohl erst am Beginn der neuen Epoche befinden, haben die digitalen Technologien bereits heute unser Leben durchdrungen und stark verändert. Unter diesem Aspekt sieht Lisz Hirn es dringend an der Zeit, die ewigen Grundfragen nach dem Menschsein neu zu stellen. Stand ehedem die Abgrenzung und Differenzierung von anderen Lebewesen im Mittelpunkt, so ist nun mit der vom Menschen geschaffenen Maschine eine neue Entität auf den Plan und nicht zuletzt auch in Konkurrenz zu ihm getreten. Wie weit werden wir heute bereits von Technologien verschiedenster Art beeinflusst und geformt, sind wir noch Herr im eigenen Haus, waren wir es je? Gleichzeitig hat sich mit Klimakrise und Pandemie die Verletzlichkeit des Menschen und der Natur vehement in Erinnerung gebracht. All das bringt unser Weltbild gehörig ins Wanken, doch sind wir überhaupt in der Lage, über uns hinaus zu denken und andere Blickwinkel als anthropozentrische einzunehmen? Höchste Zeit für eine tiefgreifende Neubewertung. Nichts weniger als das nimmt Lisz Hirn mit dem vorliegenden Essay in Angriff.

Website Lisz Hirn
Website Zsolnay Verlag Der überschätzte Mensch

Zweimal monatlich analysiert Herbert Auinger bei Radio Orange 94.0 in seiner Reihe ‚Kein Kommentar‘ Geschehnisse auf dem weiten Feld von Politik und Gesellschaft. Das Spektrum der Themen ist ebenso vielfältig wie die Quellen aus denen er schöpft, um Vorgänge in ihrem Kontext darzustellen, Bezüge sichtbar und begreiflich zu machen. Derzeit bewegt ihn insbesondere das Thema der Vergangenheitsbewältigung. Seinem Hang zur vertiefenden Beschäftigung folgend arbeitet er schon über mehrere Sendungen hinweg daran, es systematisch zu ergründen und in allen Aspekten auszuleuchten.

Website Gegenpositionen
Website Orange 94.0 Kein Kommentar
Website CBA Kein Kommentar

Anfang der 1960er begann Trautl Brandstaller nach Abschluss ihrer Studien der Rechtswissenschaften und der Französischen Sprache ihre journalistische Laufbahn. Zunächst war sie bei mehreren Printmedien tätig, 1972 wechselte sie als Redakteurin zum Polit-Magazin Querschnitte des noch jungen ORF-Fernsehens. Später leitete sie dort die Sendereihe Prisma, das erste feministische Magazin im deutschsprachigen TV, gestaltete zahlreiche Dokumentationen und andere Formate. Legendär wurden unter anderem ihre regelmäßigen Moderationen der bis heute beispielgebenden Diskussionssendung Club2. Ebenso unermüdlich wie unbeirrbar kämpfte sie trotz heftiger Widerstände dafür, insbesondere Frauenrechten und Frauenpolitik zu gebührender Wahrnehmung zu verhelfen. Nicht die einzige Thematik, mit der Brandstaller aneckte und sich durchaus mächtige Feinde schuf. Doch Konflikte scheute sie nie, im Gegenteil, die Auseinandersetzung war ihr ein Anliegen. So lässt sich ohne Übertreibung sagen, dass sie über Jahrzehnte eine zentrale Kraft der Diskursgestaltung zu Fragen zivilgesellschaftlicher Entwicklung darstellte.

 

Am 1. Jänner 2024 verstarb Trautl Brandstaller im Alter von 84 Jahren. Gabriele Michalitsch, Margarete Maurer und Ulli Weish erinnern sich im Studiogespräch an eine (nicht nur an österreichischen Verhältnissen gemessen) Große des Journalismus.

Abermals legt Richard Schuberth verstreut entstandene Zeugnisse seiner außerliterarischen Existenz und Tätigkeit zu einem Buch gebündelt vor. Diesmal sind es Essays, Kommentare, Facebook-Postings und andere textbasierte Interventionen, bis hin zum offenen Brief, die 2017 bis 2023 verfasst und auf unterschiedlichsten Wegen publiziert wurden. Nun sind sie bei Drava in einem Band gesammelt erschienen. Texte, die unter dem Eindruck, manchmal auch unter dem Zwang des Tages entstanden sind, doch über diesen hinaus für weit mehr als retrospektive Betrachtungen taugen. Denn erstens lässt Schuberth kaum ein heißes Eisen aus. Zweitens geht er als Meister der Entzauberung den Dingen gerne auf den Grund und legt sie, fachgerecht zerpflückt nach Strich und Faden, in allen Einzelheiten bloß. Drittens stellt er sie stets in ihrem Kontext dar, lässt Hintergründe und Zusammenhänge erkennen, die weit über den Anlassfall hinausreichen. Bevorzugt macht Schuberth sich dabei mit Mitteln der Satire ans Werk, nur selten scheint selbst ihm der Humor zu versagen.

Website Richard Schuberth
Website Drava Die Rückkehr des Dschungels
Website Drava Richard Schuberth

Peter Ily Huemer entwickelt und produziert Maschinen zur Verpackung von Gütern aller Art. Ein Bereich, der sich in den letzten 20 Jahren stark verändert hat, unter anderem weil Recycling eine immer größere Rolle spielt. Innerhalb der Produktionsanlagen ist es mittlerweile möglich, überschüssiges Material fast vollständig wiederzuverwerten. Schwierig wird es, sobald die Materialien das Haus verlassen. So sind zum Beispiel Kunststoffe, die nach Gebrauch entsorgt werden, in aller Regel nicht mehr sortenrein, was jede Weiterverwertung erschwert. Nach wie vor gibt es eine gigantische Anzahl ungesicherter Mülldeponien, werden Plastikteile über die Flüsse in die Meere geschwemmt, sind viele weitere Entsorgungsprobleme bislang ungelöst. Bei Interventionen auf politischer Ebene ist Ily Huemer aus Erfahrung skeptisch. Zu oft muss er miterleben, wie gut gemeinte Regelungen gegenteilige Wirkung entfalteten, weil komplexe Zusammenhänge nicht hinreichend analysiert und verstanden wurden. Nicht selten wird letztlich ungewollt groß angelegtem Greenwashing Vorschub geleistet. Dennoch wirft er die Flinte längst nicht in den Müll, sondern sieht durchaus gangbare Lösungswege.

Die Geschichte der Freimaurerei reicht bis ins späte 14. Jahrhundert zurück, als man sich in den Logen der Steinmetzbruderschaften zu ritueller Tempelarbeit, wie auch zum Gedankenaustausch traf. Geheimnisumwittert waren die Brüder seit je. Außerhalb der Zunft wusste niemand so recht, was bei ihren Zusammenkünften geschah, welche Absichten dahinter standen, welche Ziele sie verfolgten. Und das ist im Grunde auch heute noch so.

Freimaurer verstehen sich als Brüder. Nicht zwingend gleichgesinnt, aber ebenbürtig, auf einem Grundkonsens basierend einander verpflichtet. In ihren Logen leben sie stets eine strikt demokratische Struktur. Oft wurden sie skeptisch, vielfach feindselig beäugt und behandelt, mitunter auch verfolgt und bekämpft. Allerlei wurde und wird ihnen angedichtet, bis hin zum Streben nach Weltherrschaft. Was vielleicht darin gründet, dass die Freimaurerei sich seinerzeit durch die rege Reisetätigkeit der Steinmetze rasch unter Europas Dombauhütten und schließlich in fast der gesamten damals bekannten Welt verbreitete. Und in aller Regel feste Wurzeln schlug. Zudem waren die Brüder tatsächlich im Besitz eines Wissens und Könnens, über das nicht jeder verfügte und zu Zeiten großer Dombauten höchst gefragt war: am Stein zu arbeiten. Auch das ist bis heute so, obzwar mittlerweile vorwiegend in übertragenem Sinn.

Besagtem Sinn hat Martin Haidinger nachgespürt. Zwölf Fragen hatte der Historiker, Buchautor und Journalist frei, sie Georg Semler, seines Zeichens Großmeister der Großloge von Österreich, zu stellen. Dieser antwortete erstaunlich offenherzig, nicht nur gemessen an seinem Amt als Großmeister einer diskreten Gesellschaft, und zeigte sich für kluge Zwischenfragen höchst empfänglich. Aus diesen Gesprächen entstand das Herbst 2023 im Löcker Verlag erschienene Buch ‚Die Freimaurer und ihr Geheimnis‘.

Am Morgen des 28.2.2018 geschah bis dahin Unvorstellbares: Angehörige von Polizei und Staatsanwaltschaft erschienen in beachtlicher Anzahl beim Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), verschafften sich unter falschen Behauptungen Zutritt und exekutierten dortselbst eine Hausdurchsuchung. Die oberste polizeiliche Verfassungsschutzbehörde war somit selbst Ziel einer Amtshandlung geworden, bei der zudem nicht gerade Best Practice Methoden zur Anwendung gelangten. Das kommt nicht alle Tage vor. Der unvermeidlich folgende Skandal erschütterte nicht nur die Republik, sondern beschädigte auch nachhaltig das Vertrauen kooperierender Partnerdienste in aller Welt.

Zu diesem Zeitpunkt war Peter Gridling Leiter des BVT, das heute als Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) firmiert. Im Bestreben, zur Aufklärung der Affäre beizutragen, legte er seine Sicht der Vorgänge in einem Buch dar, das vergangenen Herbst im Seifert Verlag erschienen ist. Und Aufklärung tut wahrlich not, denn noch immer liegen viele Aspekte und Zusammenhänge im Dunkeln, sind rätselhaft geblieben.

Website Seifert Verlag Peter Gridling: Überraschungsangriff

Rund zehn Jahre hatte die amerikanische Journalistin Dorothy Thompson bereits in Deutschland und Österreich gelebt und gearbeitet, als sie 1931 Adolf Hitler im Berliner Hotel Kaiserhof zum Interview traf. Diese Begegnung verarbeitete sie im folgenden Jahr in ihrer Reportage ‚I Saw Hitler!‘, die weltweite Beachtung fand. Nicht zuletzt dieser Text, in dem sie Hitler nicht nur entzaubert, sondern regelrecht demontiert, führte dazu, dass sie 1934 als erste amerikanische Journaistin ausgewiesen wurde und innerhalb von 24 Stunden das Land verlassen musste. Nun ist ihre Analyse von Hitlers Propaganda und der Psychologie des ‚kleinen Mannes‘ erstmals in vollständiger deutscher Übersetzung, samt aller Originalphotographien im Verlag ‚Das vergessene Buch‘ erschienen. Der Verleger Verleger Albert Eibl spricht über Dorothy Thompson, ihre Arbeit und ihre immer noch aktuelle Bedeutung.

Website Verlag ‚Das vergessene Buch‘ Ich traf Hitler!
Wikipedia Artikel Dorothy Thompson
Wikipedia Artikel Oliver Lubrich

Drei Frauen, drei Mütter, drei Schicksale im Kampf mit dem Krebs. In sehr persönlichen Worten schildert Volkmar Mühleis, wie er das bedrohte Leben miterlebte, jeweils in unterschiedlichen Formen von Angehörigkeit befindlich, doch stets der Betroffenen sehr nah. Eine Auseinandersetzung mit der letztlich unfassbar bleibenden Endlichkeit der Existenz.

Website Volkmar Mühleis
Website Passagen Verlag Volkmar Mühleis
Website Passagen Verlag Abschied ist ein langes Wort

Bis zum Bau der ersten Hochquellenleitung galt das Wasser Wiens als veritable Giftbrühe. Vermehrt auftretende Seuchenepidemien gerieten in der rasch wachsenden Stadt immer mehr zum Problem. Vor 150 Jahren wurde Abhilfe geschaffen, seit Oktober 1873 versorgt die 1. Hochquellenleitung (später ergänzt durch eine zweite) die Stadt mit exzellentem Gebirgswasser. Unter Ausnutzung des natürlichen Gefälles fließt es selbst bei Stromausfall, mehr Krisenschutz kann es kaum geben. Anlässlich des runden Jubliläums hat Peter Payer, Stadthistoriker und Kurator im Technischen Museum Wien, gemeinsam mit dem Fotografen Johannes Hloch einen ebenso informativen wie prächtigen Bildband gestaltet, der jüngst im Falter Verlag erschienen ist. Im Studiogespräch schildert Peter Payer den dringenden Handlungsbedarf, dem sich die Stadt infolge ihrer Expansion damals auf allen Ebenen ausgesetzt sah. Ein wahrer Glücksfall, dass Cajetan von Felder und Eduard Suess ihre kühne Idee trotz der enormen Kosten gegen scheinbar billigere Lösungen durchsetzen konnten – und damit ein schier unbezahlbares Erbe schufen.

Website Falter Verlag Gebirgswasser für die Stadt
Website Peter Payer
Website Johannes Hloch
Website Technisches Museum Wien Dauerausstellung Alltag
Wikipedia Cajetan von Felder
Wikipedia Eduard Suess
Josef Franz Harbich Memoiren (PDF)

Schon vor einigen Jahren beschlich den Wirtschaftswissenschaftler Leonhard Dobusch der Verdacht, dass René Benko bei der Finanzierung seiner Signa-Gruppe einen noch weit riskanteren Kurs fahren könnte, als ohnehin bekannt war. Das darf mittlerweile als erwiesen gelten. Mit steigenden Zinsen gerieten die auf steter Wertsteigerung basierenden Konstruktionen ins Taumeln. Leonhard Dobusch erklärt, wie Benko mithilfe kreativer Modelle, die er sich von den Finanzmärkten abschaute, das Immobiliengeschäft in kürzester Zeit aufrollen und sich als globaler Player etablieren konnte. Dabei mahnt er zu differenzierter Betrachtung. Trotz mancher Auffälligkeit sieht er vorläufig wenig Anzeichen, dass es sich um etwas anderes als einen in kapitalistischen Systemen üblichen Geschäftsfall handeln könnte. Doch wer weiß, die Affaire steckt voller überraschender Facetten und das Karussel scheint eben erst richtig Fahrt aufzunehmen.

Das Gespräch wurde am 17.11.2023 geführt und gibt den Wissensstand zu diesem Zeitpunkt wieder.

Website Leonhard Dobusch
Website netzpolitik.org – Blogposts von Leonhard Dobusch

Bereits zum dritten Mal findet von 17. bis 26. November Rotlicht, das Festival der analogen Photographie statt. Zahlreiche Ausstellungen, Vorträge und Workshops an unterschiedlichen Veranstaltungsorten loten die Möglichkeiten aus, die Lichtbildern diesseits digitaler Methoden gegeben sind. Denn auch fast 200 Jahre nach Erfindung der analogen Photographie ist das Feld noch keineswegs ausgereizt. Im Gegenteil, immer mehr Photograph*innen lassen sich zu innovativen Ansätzen inspirieren. Aliza Peisker und Dino Rekanović geben einen Ausblick auf das reiche Programmangebot.

Website Rotlicht – Festival for Analog Photography
Website Zigutamve Photography
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Instagram Rotlicht Festival
Instagram Aliza Peisker

14. bis 17. November findet im Wiener Renaissance Hotel die DeepSec 2023 statt, am 15. gesellt sich die DeepINTEL hinzu, dazwischen treibt der Third-Person-Track sein Wesen. Vier Tage, an denen im Rahmen von Vorträgen, Workshops und anderen Events ein wenig Licht ins digitale Durcheinander gebracht wird. Ursprünglich sollte Künstliche Intelligenz im Zentrum stehen, insbesondere Large Language Model Algorithmen. Doch die Einreichungen verschoben das Gewicht in Richtung geopolitisches Hacking, Desinformation und staatliche Akteure.

René Pfeiffer gibt Auskunft, was wann wo zu erwarten ist und wie der Dritte Mann dabei ins Spiel kommt.

Website DeepSec
Website DeepINTEL

Eine neue Reihe im Wiener MuTh will Neugierige von 9 bis 90 zu zeitgenössischer Musik verführen. Hörend, mitredend, mitmachend – jeweils vormittags für Schulklassen und abends für alle Anderen.

Als Kuratorin konnte Elke Hesse, Direktorin des Hauses, Irene Suchy gewinnen, die auch für Dramaturgie und Moderation der Veranstaltungen sorgt. Musik wird hier nicht langmächtig erklärt, wohl aber in Zusammenhänge gestellt, die sie begreifbar machen und im wahrsten Sinne nahebringen.

Im ersten Konzert, das unter dem Motto ‚Frieden schaffen mit Tönen‘ stand, interpretierte das Ensemble REIHE Zykan + Stücke von Otto M. Zykan, Michael Mautner, Arvo Pärt und Karmella Tsepkolenko. In den folgenden Konzerten, jeweils ein Abend- und ein Morgen Konzert, steht Filmmusik mit einem Ensemble um Alexander Kukelka und Soundpainting unter der Leitung von Samu Gryllus auf dem Programm.

Elke Hesse und Irene Suchy sind zu Gast in der Sendung und erzählen von ihrer Programmlinie.

Ebenfalls zu Gast ist der Geiger Viktor Andrichenko, der in der Kiew Biennale im Augarten Contemporary mit Werken von ukrainischen und estnischen und österreichischen Komponist:innen auftritt !! Diese Verbindung kam durch Irene Suchy zustande, die gleiche gleich zu Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine einen Auftrag vergab !

Gemeinsam mit dem Bariton, Countertenor und Violinisten Viktor Andriichenko erörtern Irene Suchy und Elke Hesse Bedeutung und Funktion von Gegenwartsmusik im gesellschaftlichen und politischen Leben.

Website REIHE Zykan +
Website Das MuTh
Website Mäzenatentum
Website Kyiv biennial
Website Irene Suchy
Facebook Viktor Andriichenko
Youtube Channel Viktor Andriichenko

Seit die Germanistin Oksana Havryliv vor bald 30 Jahren das Schimpfen, Fluchen und Verwünschen im Wiener Dialekt als Thema ihrer Dissertation wählte, hat die Beschäftigung mit Kraftausdrücken aller Art sie nicht mehr losgelassen. Malediktologie lautet der Fachausdruck für ihre Tätigkeit. Ein weites und schier unerschöpfliches Forschungsgebiet, denn wie Sprache im Allgemeinen, befindet es sich auch dieses Feld in stetem Wandel. Vor wenigen Wochen erschien ihre jüngste Publikation ‚Nur ein Depp würde dieses Buch nicht kaufen‘. Ein überaus treffender Titel, dem rein gar nichts entgegenzusetzen ist.

Website Komplett-Media Nur ein Depp würde dieses Buch nicht kaufen
Facebook Oksana Havryliv – Кухня Бабці Австрії

Der Vater des Regisseurs, Schuauspielers und Autors Markus Kupferblum stammte aus einer wohlhabenden Familie im heutigen Polen. Als Jude musste er beim Einmarsch der Deutschen 1939 fliehen und trat in die britische Armee ein. Nach Kriegsende lebte er einige Jahre in Israel, übersiedelte dann aber in nach Wien. Dort wurde er Opfer eines Justizskandals, der als unrühmliches, aber keineswegs untypisches Beispiel für den Umgang mit Juden in der noch jungen zweiten Republik gelten muss.

In der Podcastversion unter https://cba.media/636876 ist ab Minute 57 ein zweiter Teil des Gesprächs zu hören, in dem der Bogen zur Gegenwart geschlagen wird. Die vielzitierten Versuche, den Anfängen zu wehren, waren leider nicht von Erfolg gekrönt, weshalb die Perspektiven mittelfristig eher düster scheinen.

Website Markus Kupferblum

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Der Vater des Regisseurs, Schauspielers und Autors Markus Kupferblum stammte aus einer wohlhabenden Familie im heutigen Polen. Als Jude musste er beim Einmarsch der Deutschen 1939 fliehen und trat in die britische Armee ein. Nach Kriegsende lebte er einige Jahre in Israel, übersiedelte dann aber in nach Wien. Dort wurde er Opfer eines Justizskandals, der als unrühmliches, aber keineswegs untypisches Beispiel für den Umgang mit Juden in der noch jungen zweiten Republik gelten muss.

Im zweiten Teil des Gesprächs wird der Bogen zur Gegenwart geschlagen. Die Bemühungen, den vielzitierten Anfängen zu wehren, waren kaum von Erfolg gekrönt, weshalb die Perspektiven mittelfristig eher düster scheinen. Doch es gibt immer ein Danach.

Website Markus Kupferblum

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Einzeller – Gertraud Klemm im Studiogespräch

Montag, 9. Oktober 2023 10:00

In ihrem jüngsten Roman ‚Einzeller‘ setzt sich Gertraud Klemm mit der gegenwärtigen Situation des Feminismus auseinander. Fünf Frauen unterschiedlichen Alters finden in einer WG zusammen, jede von ihnen versteht sich als Feministin, dennoch bestehen große Differenzen. Auf einem schmalen Grat der Gemeinsamkeit stoßen höchst unterschiedliche Meinungen, Vorstellungen und Lebenshaltungen aufeinander. Als sich die Gruppe zur Teilnahme an einer Reality TV Serie überreden lässt, treten die Konflikte offen zutage. Im Studiogespräch erläutert die Autorin, was sie zu diesem Text bewogen hat, in dem sie kritische Bestandsaufnahme und Analyse zu einer packenden Erzählung mit plastischen Figuren formt.

Website Gertraud Klemm
Website Kremayr & Scheriau Einzeller

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